Erstellt: 2. März 2014 (zuletzt geändert: 28. Januar 2016)

RR-Net: Am Turbo Chameleon 64

Turbo Chameleon 64Betrieb des RR-Net MK3 am bzw. im Turbo Chameleon 64

Nun ist es an der Zeit, das RR-Net MK3, ins Gehäuse des TC64 einzubauen und somit das Chameleon für den Netzwerkbetrieb einzurichten. Ich hoffe, ihr habt das RR-Net zumindest einmal standalone getestet, um sicherzugehen, dass es einwandfrei funktioniert.

Ich gehe davon aus, dass ihr, wie im vorherigen Beitrag ‚RR-Net: Modulbetrieb‚ beschrieben, eine IP für das RR-Net im Heimnetzwerk festgelegt habt und ihr diese IP auch noch wisst!

 

Der Einbau
Das Einbauen des RR-Net MK3, ins Turbo Chameleon 64, ist eigentlich sehr einfach. Ihr braucht nur einen kleinen Schraubendreher, um das Modulgehäuse zu öffnen.

Das TC64 vor dem Öffnen.
Das TC64 vor dem Öffnen.

Geht beim Öffnen bitte sehr vorsichtig vor und folgt am besten den Schritten aus der Anleitung (bei Beta-9 ab Seite 60 unter ‚12.5. Opening the Cartridge‘ zufinden), damit ihr nichts beschädigt.

Das offene Turbo Chameleon 64.
Das offene Turbo Chameleon 64.

Die Öffnung für die RJ-45-Buchse wird bisher durch etwas Schaumstoff oder eine Plastikblende verschlossen. Dieser Staubschutz muss nun entfernt werden. Den Schaumstoff könnt ihr direkt wegnehmen, der Plastik-Winkel ist aber mit doppelseitigem Klebeband befestigt. Ihr müsst einfach nur vorsichtig am Winkel wackeln, bis er sich vollständig gelöst hat.

Hier sitzt die Blende noch im TC64.
Hier sitzt die Blende noch im TC64…
...und schon haben wir sie entfernt.
…und schon haben wir sie entfernt.

Falls ihr eine CR-1220 zur Hand habt und bisher keine Batterie im TC64 sitzt, könnt ihr diese ja auch gleich noch einsetzen. Damit läuft die Echtzeituhr des Chameleons, dann auch ohne externe Stromversorgung weiter.

Falls vorhanden, könnt ihr ja gleich eine CR-1220 einsetzen.
Evtl. gleich eine CR-1220 einsetzen.

Jetzt wird das RR-Net einfach mit der schwarzen Steckerleiste, auf die dazugehörige Stiftleiste im Turbo Chameleon gesteckt. Achtet darauf, dass das RR-Net wirklich komplett auf den Stiften steckt und ihr es nicht leicht versetzt anbringt!

Der Uhrenport ist mit CN3 beschriftet.
Der Uhrenport ist mit CN3 beschriftet.

Beachtet außerdem noch folgendes:
Ein Chip des RR-Net MK3 sitzt direkt auf dem Quartz des Turbo Chameleon 64, dass ist kein Problem und wird auch in der Anleitung erwähnt!

Drückt ihr das RR-Net jetzt bis zum Anschlag auf die Stiftleiste, dann werdet ihr sehen, dass es leicht schief sitzt.

Wenn das RR-Net MK3 plan auf der Stiftleiste sitzt...
Wenn das RR-Net MK3 plan auf der Stiftleiste steckt…
...sitzt es leicht schief im Turbo Chameleon 64.
…sitzt es leicht schief im Turbo Chameleon 64.
RR-NetMK3_TurboChameleon64_07c
Das Gehäuse kann aber trotzdem wieder geschlossen werden.

 

Beim Schließen des Gehäuses zieht es sich in die richtige Position. Es entsteht dann zwar ein kleiner Spalt bei den Stiften,

Dieser 'Spalt' entsteht beim Schließen des Gehäuses.
Dieser ‚Spalt‘ entsteht beim Schließen des Gehäuses.

die Netzwerkbuchse passt dann perfekt in die vorhandene Aussparrung. Keine Angst, es gibt durch den Spalt auch kein Kontaktproblem.

Die Buchse passt exakt in die Aussparung.
Die Buchse passt exakt in die Aussparung.

Das war es auch schon, nun könnt ihr das Modulgehäuse wieder schließen. Benutzt ihr (so wie ich) ein Label, dann vergesst nicht vorher die Öffnungen für die nun vorhandenen Leuchtdioden auszustanzen (-schneiden).
Drückt dann zum Schließen die beiden Hälften einfach vorsichtigt zusammen. Bitte keine Gewalt anwenden, falls es hakt kontrolliert nochmal den Sitz des RR-Net, das Gehäuse läßt sich normalerweise mit sanftem Druck wieder schließen.

Das Turbo Chameleon mit RR-Net MK3 (man beachte die zusätzlichen Dioden).
Das Turbo Chameleon mit RR-Net MK3 (man beachte die zusätzlichen Dioden).

Schon sind unsere Umbaumaßnahmen abgeschlossen, alles sitzt bombenfest und wir machen mit der Software weiter.

 

Firm- und Software
Um das RR-Net MK3 am Turbo Chameleon zu betreiben, müssen noch zwei kleine Voraussetzungen erfüllt werden.

Erstens sollte mindestens die Firmware Beta-9 installiert sein. Falls dies nicht zutrifft, ladet die entsprechende Firmware herunter und aktualisiert den Core.

Die 'System-Info' zeigt jetzt auch das RR-Net MK3.
Die ‚System-Info‘ zeigt jetzt auch das RR-Net MK3.

Nach dem Update sieht die System Info etwas anders aus (auch die MAC-Adresse des RR-Net ist nun zu sehen), außerdem könnten nun die folgenden Optionen für euch von Interesse sein:

Hier seht ihr nun die MAC-Adresse.
Hier seht ihr nun die MAC-Adresse und könnt den Clock Port konfigurieren.

Über Clock Port könnt ihr festlegen, wo sich das RR-Net in den Speicher einblenden soll, ich würde erstmal zu ‚auto‘ raten, damit sollte eigentlich alles laufen.
Die MAC-Adresse ist bei einem RR-Net MK3, im Gegensatz zu den Vorgängern, nicht mehr änderbar. Da es eine ‚echte‘ MAC-Adresse besitzt, dient der Punkt nur noch zur Information.

 

Außerdem benötigen wir natürlich noch Software, die die Netzwerkkarte unterstützt. Verwenden wir, für unsere ersten Gehversuche, doch einfach ein entsprechendes Cartridge-ROM (Modul) am Turbo Chameleon. Wie ihr wisst, könnt ihr mit dem TC64 auch die Abbilder (Images) anderer Module (z. B. Retro-Replay, Final Cartridge 3, usw.) benutzen und genau so eins, nur mit Netzwerkunterstüzung, brauchen wir jetzt.

Ich verwende als Cartridge das bekannte ‚The Final Replay V0.8‚. Geht am besten auf die Seite oder startet direkt den Download des ZIPs. Nach dem Entpacken entdeckt ihr folgende drei Dateien.

ZIP-Inhalt
ZIP-Inhalt

Das benötigte ROM-Abbild ist die Datei tfr08.bin, diese müssen wir aber noch mit setip.exe so ändern, dass unsere RR-Net IP im ROM steht. Die setip.exe erwartet übrigens noch eine zweite Adresse, nämlich die des Ziel-PCs.
Startet jetzt erstmal die Eingabeaufforderung und wechselt ins tfr08-Verzeichnis (ich habe es bei mir umbenannt). Gebt dann setip <RR-Net-IP> <PC-IP> ein. Solltet ihr die IP eures PCs gerade nicht greifbar haben, dann verringert die RR-Net-IP an der letzten Stelle einfach um 1 und nehmt die erstmal. Ich kenne die IP meines Netbooks und benutze setip 192.168.178.64 192.168.178.24. Die zweite Adresse wird für NETDRIVE, dem Zugriff vom C64 auf einen PC benötigt, darauf komme ich später, bei ‚RR-Net: Software‚ wieder zurück (ich hoffe ihr verzeiht mir). Da ändern wir das ROM dann einfach noch mal! Für den Moment (sprich einem ersten Test) brauchen wir nur die korrekte RR-Net-IP.

Mit SETIP das ROM patchen.
Mit SETIP das ROM patchen.

Jetzt müssen wir die Datei tfr08.bin auf die SD-Karte fürs Turbo Chameleon kopieren, dabei ist noch wichtig, dass ihr die Endung auf .rom, also z. B. tfr08.rom, ändert (ihr könnt es natürlich auch komplett umbennen, ich habe mich für einen längeren Namen entschieden, wie ihr gleich seht). Nun könnt ihr das TC64 mit eurem Netzwerk verbinden, die SD-Karte wieder einsetzen und starten. Da ich von Beta-9 oder höher ausgehe, ist es egal, ob ihr das Chameleon als Modul an einem echten C64 oder standalone betreibt.

Das Turbo Chameleon am C64 mit dem Netzwerk verbunden.
Das Turbo Chameleon 64 als Modul an einem C64 und mit dem Netzwerk verbunden.

 

Im Menü des Chameleons sollte ihr jetzt den File-Browser öffnen und das Modul-Image von ‚The Final Replay‘ in einen Cartridge-Slot laden. Ich nehme Slot-2, dort sitzt seit Beta-9 das Retro-Replay als NTSC-Version, dass brauche ich eh nicht. Also das ROM suchen (hier seht ihr nun, dass ich längere Dateinamen verwendet habe)…

Das Final Replay ROM suchen...
Das Final Replay ROM suchen…

 

...und mit Slot-2 verbinden.
…und mit Slot-2 verbinden.

Jetzt zurück ins Hauptmenü und einfach die Taste für die Nr. des von euch verwendeten Cartridge-Slots drücken (bei mir also die Taste 2).

Die Startmeldung des Final Replay 0.8
Die Startmeldung des Final Replay 0.8

Kontrolliert durch die Eingabe von INFO + <RETURN>, ob die korrekte CODENET-IP-Adresse im ROM steht, dort muss die von euch für das RR-Net MK3 vergebene und oben über setip.exe gesetzte Adresse erscheinen. Auch die von uns noch nicht verwendete NETDRIVE-Adresse findet ihr hier.

IP-Adressen kontrollieren
IP-Adressen kontrollieren (hier mal die IPs für meine Direktverbindung)

Wundert euch nicht, dass eine ‚falsche‘ MAC-Adresse angezeigt wird. Da das Final-Replay schon etwas älter ist, weiß es nichts von der festen MAC im neuen RR-NET MK3! Startet nun, durch Eingabe von CODENET + <RETURN> oder durch drücken von F6, den CODNET-Server.

CODENET läuft und wartet auf eine Verbindung.
CODENET läuft und wartet auf eine Verbindung.

Jetzt könnt ihr wieder einen Verbindungstest mit WarpCopy durchführen, dabei einfach, nach dem Download des Programms, direkt beim Windows-Teil einsteigen.


Auch beim Betrieb im TC64 könnt ihr natürlich, neben einer Verbindung über einen Router, alternativ eine direkte Verbindung herstellen. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen, der Rest hängt nun von der verwendeten Software ab und der widme ich den nächsten Beitrag.


Schrott!!Naja...Geht so...Ganz gut...SUPER! (3 Bewertungen | Ø 5,00 von 5 | 100,00%)

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